„Verehrte Fahrgleise, wir bedanken uns für die Verspätung und entschuldigen uns für Ihre Reise mit der Bahn.“

Menschen treffen aufeinander und werden unfreiwillig zu einer Schicksalsgemeinschaft. Da trifft der Allesesser auf die Querulantin und der Bahn-Comfort-Bucher ärgert sich über die allzu mitteilsame Neben-ihm-Sitzende, während ein singender Familienclan sich um den arbeitenden Laptopnutzer schart. Gleichzeitig warten am Bahnsteig Menschen auf eben diesen Zug mit 80-minütiger Verspätung. Einige dieser Geschichten und kuriosen Szenen können die Sie hautnah erleben.

Die Veranstaltung ist Teil des Projekts „Giesing – Warten“. In einer losen Folge von Veranstaltungen beschäftigen wir uns mit Themen des „Wartens“ am und rund um den Giesinger Bahnhof. Ein Bahnhof, der früher ein Ort des Wartens auf ein- und abfahrende Züge war, in den letzten beiden Jahren ein Ort, der viele Geschichten des Wartens auf Besucher*innen erzählen kann. Ein Ort, an dem heute viele Menschen vorbeikommen, weil sie S- oder U-Bahn nutzen, von der Trambahn in den Bus umsteigen oder sich auf dem Platz vor dem Bahnhof bewegen oder dort aufhalten. Menschen und Orte, die Geschichten und Erlebnisse des Stadtviertels erzählen. Im Laufe des Projektes werden Geschichten des „Wartens“ gesammelt und in unterschiedlichen Formen künstlerischer Inszenierung wie Lesungen, Schauspiel, Musik, Gesang, Text, Video und Fotografie aufgegriffen.